Der Darm eines Pferdes enthält Millionen von Bakterien, die wir das Darmmikrobiom oder die Darmflora nennen.
Diese winzigen Bakterien spielen nicht nur eine Rolle bei der Verdauung, sondern beeinflussen auch die Gehirnfunktion.
Hatten Sie schon einmal Schmetterlinge im Bauch?
Oder ist Ihnen vor Angst mulmig?
Oder haben Sie einen Knoten im Magen vor Sorge?
Dann erkennen Sie wahrscheinlich, dass Sie manchmal häufiger auf die Toilette gehen.
Emotionen scheinen tatsächlich mit dem Verdauungssystem verbunden zu sein.
Das ist wahr: Darm und Gehirn interagieren und führen ein Gespräch.
Das Darmmikrobiom nimmt an diesem Gespräch teil.
Im Jahr 2004 wurde zum ersten Mal ein Einfluss von Darmbakterien auf das Gehirn nachgewiesen.
Sterile Mäuse (ohne Bakterien im oder auf dem Körper) reagierten stärker auf Stress und produzierten mehr Stresshormone als ihre Artgenossen mit einem normalen Darmmikrobiom.
Doch als die Forscher den sterilen Mäusen Probiotika verabreichten, reagierten sie wieder normal.
Die Darmflora übt also über die Darm-Hirn-Verbindung eine wichtige Funktion auf das Gehirn aus.
Eine gesunde Darmflora verbessert nicht nur die Verdauung und das Immunsystem Ihres Pferdes, sondern kann auch das Verhalten beeinflussen.
Ein ausreichendes Angebot an Raufutter und vor allem eine möglichst große Vielfalt an faserreichen Strukturen hat einen positiven Einfluss auf die Darmflora.
Mischfuttermittel können also dazu beitragen, dass Ihr Pferd nicht nur ein gesunder, sondern auch ein glücklicher Sportler wird!
Autor: Hilde Vrancken
Facharzt für Veterinärmedizin
Autor: Hilde Vrancken
Facharzt für Veterinärmedizin